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Leider erben wir nicht immer interessante, schöne oder wertvolle Dinge – nein, nicht immer geht es um schnelle Autos, teure Immobilien und viel Geld. Auch lästige Hinterlassenschaften sind an der Tagesordnung ‒ und eben auch solche, mit denen man sich gar nicht auskennt. Unsere Web-Identität gehört wohl dazu. Jeder, der Onlinebanking betreibt, bei einem der vielen Onlinehändler einkauft, E-Mails verschickt, an Onlinepreisausschreiben teilnimmt, online die Tageszeitung bezieht oder je etwas gegoogelt hat, ist Teil des WWW – auf ewig!?
Mehr als drei Viertel der Menschen in Deutschland sind im Internet unterwegs, Tendenz täglich steigend. Die Silver-Surfer, Best-Ager oder die 50+-Generation ist der boomende Markt, auch im Netz. Altersgerechte Social-Media-Seiten, Senioren-Onlineshops und nicht zuletzt die Onlinebestattung schießen wie Unkraut aus dem Boden – und werden genutzt. Aber was tun, wenn die reale Identität endet? Nach mir die Sintflut? Augen zu und durch? Oder sollte man vorsorglich jemanden beauftragen, bei Facebook die Erinnerungsseite zu aktivieren – die Pinnwand wird dann zum Kondolenzbuch … wie praktisch. Dank der allgemeinen unternehmerischen Geschäftstüchtigkeit kann man sich mittlerweile als Hinterbliebener professionell helfen lassen. Anbieter wie www.semno.de oder www.digitaler-nachlass.de bieten Erben Hilfe bei der Sichtung und Erledigung des ungewöhnlichen Erbes an.
Zu Lebzeiten könnten wir es unseren Erben aber ‒ wenn wir wollen ‒ noch leicht machen: mit dem guten alten handschriftlichen Testament zum Anfassen auf echtem Papier. So hinterlegt, sind Zugangsdaten, Passwörter und Co. gezielt verfügbar und so könnte auch unsere Web-Identität ein Stück weit endlich sein!